Das Haus im Park

by wyder, 28. Februar 2018

Das BallyHouse. Ein Volkshaus inmitten einer Wohlfühloase in Schönenwerd mit geschichtsträchtigem Hintergrund. Was hat das alles mit der Firma Wyder Gartenbau AG zu tun? Lesen Sie selbst, was uns Eduard Bally darüber berichtet.

Guten Tag.
Mein Name ist Bally. Eduard Bally. Ja, genau, ich gehöre zur Bally-Dynastie.

Mein Vater, Carl Franz Bally, gründete 1851 die Schuhfabrik in Schönenwerd. Mein Bruder Arthur und ich übernahmen die Geschäftsleitung 1892. Heiliger Bimbam – ist das lange her! Es war eine schöne, wenn auch harte Zeit: Der Erste Weltkrieg, Armut, Entbehrungen und Tuberkulose hielten uns auf Trab und belasteten uns schwer. Nichtsdestotrotz florierten unsere Schuhfabriken in der Schweiz und weltweit. Ja, unglaublich. Wir konnten trotz aller Widrigkeiten expandieren. Die Bally-Schuhfabrik in Schönenwerd gibt es heute nicht mehr. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ein Symbol aus jener Zeit ist uns Gott sei Dank erhalten geblieben: das schlossähnliche BallyHouse mit dem farbenprächtigen Bally-Park. Sie wissen nicht, was ich meine? Dann schauen Sie sich diese Fotos an.

BallyHouse-luft
Quelle: Lifestyle Adventure

ballyHouse
Quelle: Lea Grossmann

Wunderschön, nicht? Eine Wohlfühloase inmitten des Industriegebiets von Schönenwerd.

Kosthaus mit Grossraumduschen

Das heutige BallyHouse haben mein Bruder und ich als Kosthaus und soziale Einrichtung für unsere Belegschaft entworfen. Wenn es uns schon gutging, sollte das auch für unsere Angestellten gelten. Diese konnten sich oft nicht anständig ernähren. So sprangen wir in die Bresche. Ich kann Ihnen versichern: Dieses Engagement wurde mehr als geschätzt und mit Freude an der Arbeit zurückbezahlt.

Ich besuchte oft unsere Werke in Frankreich. Auf diesen Reisen entdeckte ich eine Neuheit, die es damals in der Schweiz noch nicht gab: die Dusche – eine Wohltat nach einem anstrengenden Tag. Also beschloss ich, im Kosthaus eine Grossraumdusche zu installieren. Ganz Schönenwerd profitierte davon. Die einen waren vom Felderpflügen, die anderen von der Fabrikarbeit schmutzig – sie alle pilgerten mit ihren frischen Handtüchern unter dem Arm ins BallyHouse, um sich Russ und Schweiss von der Haut zu rubbeln. Das waren Bilder. Und die Geschichten darüber gingen weit über die Schönenwerder Gemeindegrenze hinaus.

Ab und zu organisierten wir Anlässe im Kosthaus. Die unterschiedlichsten Künstler traten auf und begeisterten mit ihren Darbietungen unsere Mitarbeiter und die gesamte Schönenwerder Bevölkerung gleichermassen. Sie müssen bedenken, zu jener Zeit gab es kein Fernsehen und kein Kino. Das Feiern war der Bourgeoisie vorbehalten.

Der Wyder muss es richten

Und wie sieht es mit dem BallyHouse heute aus? Die Firma Lifestyle Adventure ist 2016 in unsere «Schuhstapfen» getreten und hat das BallyHouse, wie anno 1892, mit privaten und öffentlichen Anlässen belebt. Die Rechnung für Letzteres ging aber nicht auf. In den Büchern klaffte ein Loch. Der Geschäftsführer Martin Lüscher suchte dringend nach Lösungen, aufgeben kam für ihn nicht in Frage. Also machte er sich auf die Suche nach passenden Partnern.

Er erinnerte sich an einen Unternehmer, der gerne mit neuen Ideen überrascht, einen Sinn für gepflegte Ästhetik hat und dem die grosszügige Bally-Parkanlage seit Jugendzeiten am Herzen liegt: Christoph Wyder, der Geschäftsführer der Wyder Gartenbau AG. Wie wir Ballys ein Unternehmer mit Tradition und Werten. Ein Lokalmatador. So besuchte Martin Lüscher Christoph Wyder in seinem Büro. Für Lüscher war dies ein alles entscheidendes Gespräch, denn die Künstler und das Catering für die nächstjährigen Anlässe waren provisorisch gebucht.

Christoph Wyder war – wie soll ich sagen – zurückhaltend begeistert. Zugegeben, ihm gefielen die Idee und der Sinn dahinter. Er überlegte, was wäre, wenn er die Partnerschaft mit Lifestyle Adventure nicht einginge. Die öffentlichen Anlässe würden eingestellt – das Ende der Vision von Arthur und mir. Ein Volkshaus ausschliesslich für Privathochzeiten, Privatgeburtstagsfeiern und Privatgeschäftsanlässe? Das durfte nicht sein. Auf keinen Fall! Und so sagte er nach nur einer Nacht Bedenkzeit zu.

Martin Lüscher fiel eine Last von den Schultern. Mit Wyders Zusage war ein grosser Schritt getan. Ihm folgten weitere Partner. Heute ist das Kosthaus wieder das, was es einmal war: ein Begegnungsort inmitten einer gepflegten Parkanlage.

Aktuell sind neun Veranstaltungen geplant. Die Partnerschaften unter anderem mit der Firma Wyder Gartenbau wurden verlängert.

Ein Dankeschön an alle Unternehmer mit Weitsicht!

Ihr Eduard Bally