Der Superfan

Der Superfan

Roman Müller sitzt neben seinem Vater in der Sporthalle Schachen in Aarau und beobachtet das Training des Handballvereins HSC Suhr Aarau. Seit zwei Jahren verfolgt er jedes Heimspiel vor Ort und feuert seine Idole voller Inbrunst an. Roman ist der «Superfan» und gehört mittlerweile auf die Tribüne der Schachen-Halle wie die Butter auf das Brot.

«Roman und sein Vater beim Beobachten des Trainings.»

Von Kindesbeinen an ist Roman sportbegeistert. Er schaut sich liebend gerne Fussball- und Eishockeyspiele im Fernseher an und verfolgt die Resultate via Teletext. Mit Handball hat er sich bis vor zwei Jahren nicht gross auseinandergesetzt. Wie auch? Es wird ja kaum ein Spiel live übertagen.

Die neu entfachte Liebe zum HSC Suhr Aarau hat Roman ganz alleine Christoph Wyder zu verdanken, der selber Handballspieler in diesem Verein war. Roman sass nämlich neben seinem Jahrgänger Christoph, als die Gemeinde Suhr 2016 alle 50-jährigen Gemeindemitglieder zum Essen einlud. Christoph und Roman kennen sich seit Kindsbeinen. Sie hatten manchen Nachmittag zusammen im Brügglifeld Fussball gespielt. Irgendwann später verloren sie sich aus den Augen, wie das so oft passiert.

Beim Tischgespräch schwärmte Christoph vom HSC Suhr Aarau und der ganz speziellen Atmosphäre bei den Heimspielen. Romans Begeisterung war geweckt, er wollte unbedingt mehr über diesen Sport und den Club erfahren und löcherte Christoph mit Fragen. Ein paar Tage später erhielt er von Christoph per Post zwei Saisonkarten für sich und seinen Vater für die Spiele des HSC Suhr Aarau.

Am Tag des ersten Live-Spiels in Aarau war Roman nervös, und er konnte es kaum erwarten, endlich den Puls zu fühlen. Die Sportart und das Team des HSC Suhr Aarau zogen ihn sogleich in den Bann: Das Spiel war schnell. Das Team wirkte stark und gut eingespielt. Um den Sieg wurde leidenschaftlich gekämpft. Nicht wie beim Fussball, wo die Spieler mittlerweile mehr herumliegen und jammern würden, als zu spielen, fand Roman.

Und jetzt, nach unzähligen Spielen, die Roman mit seinem Vater zusammen mitverfolgte, wurde er vom Geschäftsführer des HSC Suhr Aarau persönlich zu einem Training eingeladen. Was für eine gelungene Überraschung! Er freut sich ungemein über diese Ehre. Nach einem anstrengenden Tag im Reinigungsdienst des Kantonspitals Aarau wird das eine willkommene Abwechslung.

«Die Spieler des HSC Suhr Aarau beim Training.»

Nach dem Training ruft der Trainer alle Spieler zusammen und blickt auf die Tribüne zu Roman und dessen Vater. «Roman, komm doch bitte zu uns!» Ein wenig überrumpelt geht Roman hinunter zum Spielfeld. Die Augen aller Spieler richten sich auf ihn, als er zu ihnen tritt. Roman tänzelt nervös von einem Bein auf das andere. Er weiss gar nicht, wie ihm geschieht.

Der Trainer kommt ihm entgegen, und zwar mit einem offiziellen HSC Suhr Aarau-Trikot in der Hand. «Lieber Roman. Du bist unser Superfan, und dafür danken wir dir. Hier erhältst du dein eigenes Trikot mit deiner Glückszahl 3, die uns dein Vater verraten hat.» Roman kann es kaum fassen. Sein eigenes Trikot von seinem Lieblingssportverein! Freudig zieht er es gleich an. Die Spieler stellen sich um ihn herum, gratulieren ihm zu seiner Auszeichnung «Superfan» und beginnen das Trikot zu signieren.

«Roman mit seiner Lieblingszahl 3»

Als auch der letzte Spieler seinen Namen verewigt hat, ist Roman völlig geplättet von so viel Aufmerksamkeit. Und unheimlich dankbar. Er freut sich jetzt schon auf das nächste Heimspiel. Dann nämlich kann er allen zeigen, dass er offiziell zum Team gehört.  

«Roman inmitten des Teams»

Fussnote
Wyder Gartenbau AG ist Sponsor des HSC Suhr Aarau und hat zusammen mit dem Club ermöglicht, dass Roman zu dieser grossen Ehre kam. Den Abend werden Roman, sein Vater und alle Anwesenden nicht so schnell vergessen – wenn überhaupt.

Text: Businessmind GmbH