Die Winterzeit ist die Ruhephase für Sträucher, Obst und Bäume und daher die ideale Zeit für Schnittarbeiten.
Obst und Beeren
Obstbäume (vor allem Kirschen und Aprikosen) sollten bis Ende Februar geschnitten werden. Späteres Schneiden bewirkt eine geringere Blüte, da die zu dieser Zeit schon weit ausgebildeten Knospen abgedrückt werden können. Beerensträucher werden sehr unterschiedlich geschnitten und erfordern bei einem gewünschten Ertrag viel Erfahrung und Kenntnis.
Frühlingsblüher
Frühblühende Gehölze (Forsythie, Winterschneeball, Zaubernuss, usw.) und Rhododendren sollten wenn möglich nach der Blüte (Mai, Juni) geschnitten werden, damit diese Sträucher wieder genügend Zeit haben um Blütenknospen auszubilden. Ansonsten werden die schon voll ausgebildeten Knospen abgeschnitten und somit die Blüte reduziert.
Wildsträucher
Sträucher in einer Wildhecke können alternierend mit den nebenstehenden Sträuchern auf Stock (bodennahe) geschnitten werden. Die Sträucher werden dadurch verjüngt und treiben wieder besser aus. Weiter wird die Artenvielfalt erhalten, da keine gegenseitige Verdrängung stattfindet.
Solitär
Freihstehende Gehölze sollten nur in unausweichlichen Situationen geschnitten werden. Sie verlieren dann oft ihren charakteristischen Wuchs, weil sie durch den Schnitt stark austreiben. Besonders japanische Ahorne sind sehr schnittempfindlich weil die Schnittstelle nur sehr schlecht verheilt und daher gerne Pilzsporen in das Holz eindringen.
Rosen
Nach einem leichten Rückschnitt im Herbst können Beetrosen ab anfangs März nochmals tiefer nachgeschnitten werden. Strauchrosen sollten nur bei ausreichender Kenntnis geschnitten werden, da man zwischen mehrmals blühenden und einmal blühenden Strauchrosen unterscheidet.
Der Rückschnitt dieser beiden Gruppen ist verschieden und unbedingt einzuhalten, ansonsten bildet die Rose kaum neue Blüten.
Grossbäume
Grosse und alte Bäume dürfen nur mit Sorgfalt und den entsprechenden Kenntnissen geschnitten werden. Bei eingeschränkten Platzverhältnissen sollte mit dem Schneiden nicht
zu lange gewartet werden. Der Baum wird alle zwei bis drei Jahren zurückgeschnitten, so entstehen keine grösseren Schnittwunden und diese können wieder gut überschotten (zuwachsen). Bei Grossbäumen ist auch ein Sommerschnitt möglich. Insbesondere das Entfernen von Dürrholz ist im Sommer empfehlenswert, da abgestorbene Äste besser erkennbar sind.
Stauden
Stauden sind Pflanzen die in der Regel krautig wachsen und im Herbst einziehen. Die oberirdischen Teile sterben ab, Wurzel, Knollen, Rhizome oder Zwiebeln überdauern die kalte Jahreszeit im Boden und treiben im Frühling neu aus. Die abgedorrten Pflanzenteile können vollständig weggeschnitten werden. Es ist zu beachten, dass es immergrüne Stauden gibt, bei denen im Herbst die Blätter nicht absterben. Bei solchen Stauden ist beim Rückschnitt Vorsicht geboten.
Herbstblühende Stauden und Gräser können als Winterschmuck und Vogelfutter auch erst Ende Winter zurückgeschnitten werden. Dabei ist auf frühe Triebe zu achten, damit diese beim Rückschnitt nicht verletzt werden.